Lagebericht

Stabil positioniert

Im Geschäftsjahr 2024 bewegte sich die SFS Group in einem an­spruchsvollen wirtschaftlichen Umfeld. Dieses war gekennzeichnet durch eine uneinheitliche Geschäftsentwicklung und andauernden Lagerabbau in einzelnen Endmärkten. Mit einem Umsatz von CHF 3’039.0 Mio., einer EBIT-Marge von 11.6% und bedeutenden Fortschritten im Bereich Nachhaltigkeit wurde die Mehrheit der gesteckten Ziele erreicht. SFS ist für die aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen und die sich bietenden Chancen robust und gut positioniert.

Jens Breu, CEO, und Thomas Oetterli, Präsident des Verwaltungsrats

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre

Das anspruchsvolle Umfeld des ersten Semesters 2024 verbesserte sich im zweiten Halbjahr weniger stark als erwartet. Die globale Wirtschaftsdynamik blieb während des gesamten Be­richtszeitraums unter den Erwartungen. Die Gründe dafür waren hauptsächlich die geopolit­ischen Spannungen und wirtschaftspolitischen Unsicherheiten, die international zu einer geringeren Investitionsbereitschaft und gedämpften Nachfrage führten.

Die Ergebnisse der einzelnen Geschäftsbereiche von SFS wurden unterschiedlich stark vom herausfordernden Umfeld beeinflusst. Während alle Divisionen des Segments Engineered Components (EC) eine Verbesserung gegenüber dem Vorjahr erzielten, waren die Auswirk­ungen in den Segmenten Fastening Systems (FS) und Distribution & Logistics (D&L) deutlich spürbar. Im Segment FS zeichnete sich ab dem vierten Quartal 2024 ein verbessertes Markt­umfeld mit einer sich langsam erholenden Nachfrage ab.

Die fortwährende Aufwertung des Schweizer Frankens forderte unsere Produktionswerke in der Schweiz weiterhin massiv, um mit produktivitätssteigernden Massnahmen eine Erosion ihrer Ertragskraft zu verhindern.

Die breite Abstützung in Bezug auf Endmärkte und Regionen ermöglichte der SFS Group den­noch, die meisten gesteckten finanziellen Ziele zu erreichen. Die beträchtlichen Investi­tionen der vergangenen Jahre zur Realisierung von Wachstumsprojekten stellten sich als wirksam heraus und lieferten einen wichtigen Beitrag zum Gesamtresultat. Basierend auf der «Local-­for-Local»-Strategie können Opportunitäten, die aus Veränderungen des Umfelds und der Rahmen­bedingungen hervorgehen, konsequent und nachhaltig genutzt werden.

Im Geschäftsjahr 2024 erzielte SFS einen Umsatz mit Dritten von CHF 3’039.0 Mio. und ein organisches Wachstum von 0.1%. Die weiterhin starken negativen Währungseffekte von –1.9% belasteten das Resultat. Insgesamt ergibt sich ein Umsatzrückgang von –1.7% gegenüber 2023.

Stetige finanzielle Leistung

Mixeffekte, eine tiefere Auslastung der Kapazitäten in den Segmenten FS und D&L, die inflationsbedingt weiterhin erhöhte Kostenbasis und die ungebrochene Aufwertung des Schweizer Frankens wirkten sich auf den Ertrag aus. Die positive Entwicklung des Segments EC aus dem ersten Semester 2024 setzte sich fort. Der Betriebserfolg (EBIT) lag in der Be­richtsperiode bei CHF 350.2 Mio. (Vj. CHF 358.6 Mio.) und die resultierende EBIT-Marge bei 11.6% (Vj. 11.7%). Der Konzerngewinn entsprach mit CHF 242.7 Mio. (Vj. CHF 268.5 Mio.) 8.0% des Nettoumsatzes. Die SFS Group erzielte im Geschäftsjahr 2024 einen Operating Free Cash Flow von CHF 226.1 Mio. (Vj. CHF 139.4 Mio.).

Das Ergebnis je Aktie (EPS) von CHF 6.21 (Vj. CHF 6.84) wurde vom wirtschaftlichen Umfeld sowie von Währungs- und Steuereffekten belastet. Die Eigenkapitalquote lag zum Abschluss des Berichtsjahres bei erfreulichen 59.7%.

Die mit dem Wachstum einhergehenden Investitionen in Gebäude, Anlagen sowie Hard-­ und Software konnten gegenüber der Vorjahresperiode aufgrund diverser Projektabschlüsse deutlich reduziert werden und betrugen in der Berichtsperiode CHF 148.9 Mio. (Vj. CHF 174.0 Mio.). Treiber waren weiterhin die Ausrüstung des neuen Produktionsgebäudes in Heerbrugg (Schweiz), die Standorterweiterung in Nantong (China) und der erfolgreiche ERP-Generationswechsel zu S/4HANA.

Die erhöhten Ausgaben für Forschung und Entwicklung wurden hauptsächlich durch die fortgesetzte Entwicklung und den Hochlauf von Schlüsselprojekten getrieben. Sie lagen im Geschäftsjahr 2024 bei CHF 76.0 Mio. (Vj. CHF 60.8 Mio.) und wurden vollumfänglich der Erfolgsrechnung belastet.

In den drei Bereichen der Nachhaltigkeit – Environment, Social und Governance – erzielte SFS im Berichtsjahr bedeutende Fortschritte.

Environment: Zielerreichung auf Kurs, Transparenz in der Lieferkette erhöht

Im Jahr 2024 reduzierte die SFS Group ihre Treibhausgasemissionen in Scope 1 und 2 um −38.8%. Im Vergleich zum Basisjahr 2020 entspricht dies einer Reduktion von −74.6% in Tonnen CO₂-Äquivalente pro Wertschöpfungsfranken. Damit ist SFS ihrem Ziel, die direkten Emissionen bis 2030 um ≥90% zu verringern, deutlich nähergekommen. Die Scope-3-Emissionen wurden erstmals vollständig erfasst und konnten im «Like-for-like»-Vergleich gegenüber dem Vorjahr leicht reduziert werden. Der Anteil erneuerbarer Elektrizität wurde deutlich gesteigert und beträgt 75.2%. Damit hat SFS das Ziel, bis 2025 die Hälfte des Strom­bedarfs aus erneuerbaren Quellen zu beziehen, bereits übertroffen. Wichtige Fortschritte wurden auch beim Lieferkettenmanagement erzielt: Die Anzahl der Lieferanten, die auf ökologische und soziale Kriterien überprüft wurden, konnte um rund 74% erhöht werden.

Social: Talententwicklung ausgebaut, Unfallrate leicht gestiegen

Im vergangenen Jahr konnte die SFS Group den Anteil der festangestellten Mitarbeitenden weltweit, die sich in dualen Aus- und Weiterbildungsprogrammen befinden, auf 6.3% (Vj. 5.1%) steigern. Mit einer Zunahme der Teilzeitarbeitskräfte um 11.2% im Vergleich zum Vorjahr erzielte SFS zudem Verbesserungen im Bereich der Arbeitszeitflexibilität. Die Unfallrate be­trug 4.1 Unfälle pro Million Arbeitsstunden (Vj. 4.0). Mit der im Jahr 2024 gestarteten Initiative «Vision Zero» unternimmt SFS grosse Anstrengungen, die Unfallrate langfristig zu senken.

Governance: Verantwortung übernommen, Sorgfaltspflichten erfüllt

Im Berichtsjahr gab es erneut keine Compliance-Vorfälle, die zu Bussgeldern oder Gerichts­verfahren führten. Darüber hinaus liegen SFS keine Kenntnisse über im Jahr 2024 begangene Menschenrechtsverletzungen vor, die im Einflussbereich des Unternehmens lagen. Dies schliesst auch das Thema Kinderarbeit ein. Der Verhaltenskodex, der für alle Mitarbeit­enden gilt, wurde im Berichtsjahr aktualisiert. Die SFS Group hat den seit 2024 verpflichtenden Ver­haltenskodex für Lieferanten weiter ausgerollt und wird diesen im Jahr 2025 zusätzlich in die Einkaufsbedingungen integrieren.

Organisatorische Weiterentwicklung zur Stärkung des Kundenfokus

Um den Fokus auf ausgewählte Endmärkte zu schärfen, die Potenziale aus dem Einbezug von Hoffmann konsequent zu nutzen und die Zusammenarbeit weiter zu vertiefen, wurden die Segmente FS und D&L per 1. Januar 2025 neu strukturiert:

  • Das Segment D&L bestand bis Ende 2024 aus den beiden Divisionen D&L Switzerland und D&L International. Zur verstärkten Nutzung der Cross-Selling-Potenziale zwischen den Pro­duktbereichen Werkzeuge, Befestigungstechnik und Bewirtschaftungslösungen wurden die beiden Divisionen aufgehoben und im Segment D&L zusammengeführt. Das Segment fokus­siert neu vollständig auf das Handelsgeschäft mit Kunden in der industriellen Fertigung. Der auf die Bauindustrie ausgerichtete Geschäftsbereich Bau & Holz der Division D&L Switzerland wurde ab dem 1. Januar 2025 dem Segment FS zugeordnet. Das Segment D&L wird von Martin Reichenecker geleitet.
  • Seit 1. Januar 2024 bestand das Segment FS ausschliesslich aus der Division Construction. Diese Division wurde ebenfalls aufgehoben und per 1. Januar 2025 in das Segment FS überführt. Damit schärft SFS den endmarktspezifischen Fokus des Segments FS weiter. Geleitet wird es von Thomas Jung, dem bisherigen Leiter der Division Construction.
  • Iso Raunjak, bisheriger Leiter der Division D&L Switzerland, übernahm per Anfang 2025 die Position des Chief Human Resources Officer (CHRO) und damit die Verantwortung für die Bereiche Human Resources (HR), Marketing & Corporate Communications sowie ESG (Environment, Social und Governance).
Die Konzernstruktur der SFS Group ab dem 1. Januar 2025

13’689 Value Creators

Per 31. Dezember 2024 beschäftigte die SFS Group 13’689 Mitarbeitende (FTE, Vj. 13’198).

Beurteilung von potenziellen Risiken

Die Konzernleitung und der Verwaltungsrat beurteilen die wichtigsten Geschäftsrisiken der SFS Group regelmässig. Mindestens einmal im Jahr wird eine umfassende Risikobeurteilung durch­­geführt, in welcher die relevanten Risiken systematisch nach Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadenspotenzial klassifiziert werden. Auch im Berichtsjahr wurden potenzielle Risiken und die Möglichkeiten zu deren Eingrenzung diskutiert. Der Fokus lag dabei auf der Abhängig­keit von der globalen Wirtschaftslage und geografischen Nachfrageverschiebungen, Währungs­schwankungen, geopolitischen Instabilitäten, Datenverlust und eingeschränkter Betriebs­tätigkeit aufgrund von Cyberattacken, Desinformation, Naturkatastrophen, Auswirk­ungen bei Nichterreichung gesetzter Nachhaltigkeitsziele sowie der Zunahme regulatorischer Anforderungen im Bereich Lieferketten und Steuern.

Veränderungen in der Konzernleitung

Iso Raunjak, zuvor Leiter der Division D&L Switzerland, übernahm per 1. Januar 2025 die Position des CHRO von Arthur Blank. Arthur Blank arbeitet seit 1982 bei SFS und leitete von 2014 bis 2023 die Division Construction. Anfang 2024 übernahm er interimistisch die Verant­wortung für Corporate HR & Communications. Per Ende 2024 trat er aus der Konzernleitung aus. Er unterstützt SFS weiterhin im Bereich des Talent Managements. Verwaltungsrat und Konzernleitung bedanken sich bei Arthur Blank für seine Loyalität und das langjährige, überaus erfolgreiche Engagement in verschiedenen Management-Positionen.

Veränderungen im Verwaltungsrat

An der Generalversammlung vom 24. April 2024 haben die Aktionärinnen und Aktionäre Tanja Birner als Mitglied in den Verwaltungsrat gewählt.

Ausblick auf die 32. Generalversammlung am 30. April 2025

Die nächste Generalversammlung der SFS Group AG findet am 30. April 2025 im Sportzentrum Aegeten in Widnau (Schweiz) statt.

Aufgrund der stabilen Ertragslage beantragt der Verwaltungsrat die Ausschüttung einer Divi­dende von CHF 2.50 je Aktie (Vj. CHF 2.50). Diese soll zur Hälfte aus dem Bilanzgewinn und zur Hälfte aus der gesetzlichen Kapitaleinlagereserve ausgeschüttet werden.

Weitere Informationen folgen mit der Einladung, die im März 2025 versendet wird.

Ausblick auf das Geschäftsjahr 2025

Der Ausblick bleibt weiterhin von erheblichen Unsicherheiten geprägt. In diesem volatilen Umfeld behalten die Sicherstellung des maximalen Kundenfokus, die Fortführung der Inno­vationsprojekte sowie die Sicherstellung effizienter und profitabler Geschäftsprozesse höchste Priorität.

Für das Geschäftsjahr 2025 erwartet SFS eine EBIT-Marge in etwa auf Vorjahresniveau.

Herzlicher Dank

Ein herzlicher Dank gilt allen Mitarbeitenden der SFS Group, die im Berichtsjahr mit Motivation, Einsatz, Expertise und hoher Innovationsfreude die erfolgreiche Weiterentwicklung von SFS ermöglichten.

Allen unseren Geschäftspartnern danken wir für die stets konstruktive Zusammenarbeit. Das entgegengebrachte Vertrauen bildet die Basis für die gemeinsame Entwick­lung von Lösungen, die nachhaltig Mehrwert generieren.

Unseren Aktionärinnen und Aktionären danken wir für ihre Loyalität und ihr Vertrauen in SFS. Sie verleihen der SFS Group Stabilität und leisten so einen Beitrag für die nachhaltige Ent­wicklung des Unternehmens.

Thomas Oetterli

Präsident des Verwaltungsrats

Jens Breu

CEO